Schweizer Jakobsweg – Tag 13

Schweizer Jakobsweg – Tag 13

Samstag, 26.06.2021: Von Schwarzenburg nach Fribourg (20 km)

Es war schon wieder der letzte Tag auf meinem diesjährigen Abschnitt des Jakobswegs. Und es gab heute eine wirkliche Neuerung auf dem Weg: Hinter Schwarzenburg sollte ich die Grenze vom Kanton Bern in den Kanton Fribourg passieren und damit in den Französisch-sprachigen Teil der Schweiz kommen. Ab dann wäre Französisch die Hauptsprache für sehr, sehr viele Etappen bis zur spanischen Grenze. Es zeigte mir somit an, dass ich einen weiteren Meilenstein auf dem Jakobsweg erreicht hatte. Ich freute mich zudem, mein Französisch wieder aufzupolieren, dass ich nach langen Jahre in der Schule und im Studium eigentlich ganz gut beherrschen sollte.

Der Tag begann mit einem guten Frühstück und noch mal einem interessanten Gespräch mit Peter Christen. Zuletzt gab er mir noch mit auf den Weg, dass ich unbedingt durch die Galanta-Schlucht nach Fribourg gehen sollte, auch wenn das vom offiziellen Jakobsweg abweicht.

Bereit für die letzte Etappe bis Fribourg

Der Tag hatte also schon gut gestartet, die Sonne schien und es versprach, ein wirklich schöner Tag zu werden. Ich kam gut voran, bekam von einem Einheimischen einen interessanten Vortrag über einen Jakobusbildstock, den er gerade betreute und gelangte schließlich nach Tafers. Jetzt war ich im französischen Teil der Schweiz angelangt und statt Grüezi hieß es jetzt Bonjour, wenn man Leute traf.

Pilger unter sich! Ich war schon ganz schön ins Schwitzen gekommen

Ich kehrte in Tafers in eine nette Wirtschaft ein, mit einem wunderbaren Gastgarten und wollte meine erste Bestellung in Französisch aufgeben. Die Bedienung schaute mich allerdings etwas ratlos an. Sollte mein Französisch schon so eingerostet sein, dass mich die Leute nicht mehr verstanden? Zumal auch mein Bestellversuch auf Deutsch scheiterte. Am Ende funktionierte es auf Englisch und es stellte sich heraus, dass die Kellnerin aus Tschechien war und erst seit ein paar Tagen in Tafers war. Wir konnten beide herzhaft lachen über die Sprachverwirrung und ich konnte schließlich doch Kaffee und Kuchen genießen.

Hinter Tafers suchte und fand ich den Eingang zur Galanta-Schlucht. Der Weg führt über Brücken und Stege immer am Bach entlang und war wirklich lohnenswert. Der Weg führt schließlich direkt hinein nach Fribourg und ich konnte mir einen guten Eindruck machen, von dieser schönen Schweizer Stadt.

Traumhafter Weg durch die Galanta-Schlucht …
… mit Wasserfällen…
… und furchterregenden Gestalten

Ich kam gegen 14:30 im Zentrum von Fribourg an. Das Franziskanerkloster öffnete um 16:00 Uhr und ich hatte Zeit, mich schon etwas im Herzen der Stadt umzusehen.

Fribourg kommt in Sicht

Da ich mich nicht im Voraus angemeldet hatte, hoffte ich, dass ich dort ein Zimmer bekam. Also wartete ich ab etwa 15:45 Uhr auf dem Flur. Allerdings war ich der einzige. Und als kurz nach 16 Uhr der für die Übernachtungen zuständige Mitarbeiter kam, hörte ich nur: „Oh, da ist ja doch jemand. Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet.“

Mein Zimmer im Kloster in fribourg, das ich ganz für mich allein hatte
Der Blick aus dem Zimmerfenster

Tatsächlich war und blieb ich der einzige Gast in den Pilgerräumen des Klosters. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich eigentlich keine Pilger mehr getroffen hatte, seit ich mich von Ivo in Brienzwieler verabschiedet hatte. Aber es wurde mir einmal mehr klar, dass es für mich nicht schlimm ist, sondern sogar sehr entspannend sein kann, wenn ich allein unterwegs bin. Auch wenn ich mich immer über nette Gespräche freue.

Damit war auch dieser Pilgerabschnitt beendet und am nächsten Morgen um 09:00 Uhr ging der Zug von Fribourg zurück nach Hause! Ich muss sagen, dass dieser Abschnitt mir als der landschaftlich schönste Abschnitt auf meiner bisherigen Pilgerreise in Erinnerung ist.

Praktische Tipps

Alle wichtigen Informationen über das Franziskanerkloster und die Pilgerherberge gibt es unter https://www.cordeliers.ch/kloster/schweiz/freiburg/pilger/

Hier gibt es Wissenswertes zu Fribourg.

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