Donnerstag, 30.05.2019 Von Eschenbach nach Einsiedeln (22 km)

Mein letzter Tag auf dieser Etappe – und das an Christi Himmelfahrt, einem Feiertag. Ich freute mich schon auf das Kloster Einsiedeln, das mir meine Pilgerbekanntschaft Werner aus der Schweiz vor einiger Zeit als Etappenziel ins Ohr gesetzt hatte (siehe meinen Blog zum Münchner Jakobsweg).

Und wie es sich für einen Feiertag gehört, spielte endlich auch das Wetter wieder mit. Schon am Morgen war es sonnig und es versprach, ein sehr schöner Tag zu werden. Von Eschenbach nach Rapperswil waren es ca. 5 km, also etwas mehr als eine Stunde. Ich genoss den Weg, der mir wunderschöne Ausblicke über die Wiesen und auf die Berge bot. Über mir zogen schon in der Früh einige Greifvögel ihre Runden. Auch wenn ich das auf meinen Pilgerreisen inzwischen oft gesehen habe, so fasziniert es mich immer wieder, wie diese Vögel am Himmel schweben und die Thermik perfekt nutzen.

Bald boten sich mir die ersten Ausblicke auf den Zürichsee. Es war gegen 10:30 Uhr, als ich in Rapperswil ankam. Direkt am Zürichsee gelegen, ist es ein schöner Ort mit touristischer Infrastruktur. Einige der Straßencafés waren gerade dabei zu öffnen und ich ließ mir die Gelegenheit nicht entgehen, mir einen Espresso zu bestellen und die eintrudelnden Menschen zu beobachten.

Dann ging es weiter über einen Holzsteg über den Zürichsee nach Pfäffikon. Ich erinnere mich nur noch an die Autoschlangen, die sich dort über die Straßen schoben. Hinter Pfäffikon ging es dann zügig auf einem schönen Waldweg weiter und es begann ein Anstieg von etwa 500 Hm auf den Etzel. Der Weg war wirklich schön und man spürte die Anstrengung des Aufstiegs nicht wirklich.

Dann erspähte ich auch schon die St. Meinradskapelle und das dazugehörige Gasthaus, die oben auf der Anhöhe lagen. Ich kam genau zur Mittagszeit dort an und konnte gerade noch einen freien Platz ergattern. Ich teilte mir den Tisch mit einer jungen Frau, die mich sehr interessiert zum Jakobsweg befragte. Sie hatte schon immer mit dem Gedanken gespielt, ein Stück des Weges zu gehen. Ich hoffe, ich konnte sie mit meiner Begeisterung anstecken und sie hat den Weg inzwischen in Angriff genommen.

Gut gestärkt und gut gelaunt machte ich mich auf die verbleibenden knapp 10 km nach Einsiedeln. Vorwiegend auf einer Teerstraße ging  es in der Hochebene dahin bis nach Einsiedeln. Auch hier war am Feiertag natürlich einiges los. Neben dem Kloster war ein kleines Fest auf der Wiese, das gerade zu Ende ging. Ich konnte aber noch ein Bier ergattern, das ich entspannt an einem der Biertische genießen konnte. Ein perfekter Abschluss meiner achttägigen Pilgerreise.

Danach ging ich natürlich ins Kloster und in die Klosterkirche. Leider gab es im Kloster keine Übernachtungsmöglichkeit mehr.

Ich fand aber eine schöne Unterkunft im SJBZ, einem karitativen Veranstaltungszentrum, etwa 1 km vom Kloster entfernt. Es war sehr nett, mit interessanten Menschen, die dort Freizeiten und Tagungen abhielten. Heute ist es als Hotel Allegro ausgewiesen, aber ich kann mir vorstellen, dass es immer noch lohnt, dort zu übernachten, wenn das Kloster Einsiedeln keinen Platz mehr bietet.

Praktische Tipps

Das Kloster Einsiedeln ist wirklich beeindruckend. Auch wenn ich diesmal dort nicht übernachten konnte, weil alle Zimmer belegt waren, so sind doch die Klosterkirche und die anderen Gebäudeteile einen Besuch wert. Alle Informationen für Jakobspilger gibt es unter https://www.kloster-einsiedeln.ch/jakobspilger/.

Ich bin im jetzigen Hotel Allegro untergekommen, was ich damals sehr empfehlenswert war. Unter https://www.hotel-allegro.ch/de/schlafen/alpinlodge kann man sich im Internet informieren.