Schweizer Jakobsweg – Tag 15

Schweizer Jakobsweg – Tag 15

Dienstag, 17.05.2022: Von Orsonnens nach Moudon (21 km)

Am nächsten Morgen bekam ich noch Frühstück im vietnamesischen Kloster und der Prior setzte sich noch zu mir und freute sich, dass er etwas mit mir ratschen konnte.

Logenplatz für den Blick auf den Sportplatz

Gegen 08:15 verließ ich das Kloster und machte mich auf den Weg nach Romont. Nach etwa einer Stunde kam ich an der Abtei La Fille-Dieu vorbei. Auch hier waren Renovierungsarbeiten im Gang. Deswegen gab es hier keine Übernachtungsmöglichkeit und auch eine Besichtigung des Klosters war wegen der Renovierungsarbeiten nicht möglich.

Blick auf Romont

Ich ging weiter nach Romont, dem Hauptort der Gegend. Dort ließ ich mich gegen 10 Uhr erst noch mal zu einem Kaffee und einem Pain au Chocolat auf der Terrasse eines Cafés in der Innenstadt nieder. Danach besichtigte ich noch das alte Schloss von Romont, heute ein Museum für Glasmalerei, und die gewaltige Stiftskirche.

Schloss von Romont
Immer gut zu wissen, wie weit es noch ist

Ich hatte es auch nicht so besonders eilig, weil ich heute nur etwa 20 km bis Moudon hatte. Ich wollte ursprünglich bis Syense gehen, aber die privaten Unterkünfte dort waren ausgebucht oder hatten scheinbar ihren Betrieb eingestellt – wahrscheinlich eine Folge der Corona-Pandemie.

Hinter Romont ging es über offen Weideflächen und Äcker, die wenig Schatten boten. Da es ein sehr heißer Tag war, war es durchaus anstrengend und ich nahm gefühlt jeden Brunnen auf dem Weg mit, um mich frischem Wasser zu versorgen. Das Gute in der Schweiz ist, dass es in fast jedem Ort einen öffentlichen Brunnen gibt. Die liefern auch immer sauberes Trinkwasser, es sei denn, es ist extra angeschrieben.

Dieser Moment gerade hat einen großen Vorteil gegenüber allen anderen Momenten – er gehört uns.

An einem der Brunnen füllte ich gerade meine Flasche auf, als ein Arbeiter von der benachbarten Baustelle kam, um ebenfalls seinen Wasservorrat aufzufüllen. Er fragte mich nach dem Weg und woher ich kam und freute sich, dass ich aus der Nähe von München war, wo er vor drei Wochen mit seinen Feuerwehrkameraden ein Wochenende verbracht hatte. Er schwärmte – natürlich – vom Bier und den Biergärten. Schließlich erklärte er mir noch den Weg nach Moudon und wünschte mir weiterhin guten Weg.

Ich kam gegen 14:00 Uhr in Moudon an. Das ist ein für deutsche Verhältnisse kleiner Ort mit etwa 6000 Einwohnern. Aber hier in dieser Gegend der Schweiz war es schon ein zentraler Ort mit schönem Stadtkern und vielen Geschäften, der Anlaufpunkt für alle Dörfer drumherum ist.

Ich kam am Hotel de La Gare vorbei und fragte auf gut Glück nach einem Zimmer. Tatsächlich hatten sie noch ein Zimmer für mich. Mit 70 EUR für die Nacht inkl. Frühstück war es für die Schweiz auch durchaus im preislich vertretbaren Rahmen.

Tagesabschluss in Moudon

Später traf ich in Moudon einige der Pilger wieder, die ich am ersten Tag gesehen hatte. Sie waren alle in Romont untergekommen und mir somit auf dem Weg etwa 1,5 Stunden voraus. Jetzt wurde mir bewusst, warum ich auf dem ganzen Weg von Orsonnens bis Moudon keine Pilger getroffen hatte.

Praktische Tipps

Hier gibt es Informationen zu Romont

Wer mehr über das Schloss von Romont wissen möchte, wird hier fündig, mehr über die Stiftskirche von Romont gibt es hier.

Die Abtei La Fille-Dieu ist nach der Renovierung sicherlich einen Blick wert.

Das Hotel de la Gare in Moudon war wirklich empfehlenswert. Infos gibt es hier.

Wer sich vorab über Moudon informieren möchte, findet hier alles Wissenswerte über diese nette Kleinstadt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert